Saatgutvermehrung im eigenen Garten

Ort: 
Wangeliner Garten, Vietlübber Strasse, 19395 Ganzlin OT Wangelin
Zeitraum: 
15. August 2015 - 10:00 - 18:00
Kontakt: 
Tel.: 038737/499878, Ute Boekholt

Pflegen Sie die Artenvielfalt im eigenen Garten:

Die Gemüsesorten, die im Baumarkt und Gartencenter als Saatgut angeboten werden, sind für industrielle Anbauweisen und Standards (gleichzeitige Abreife, gleichförmiges Aussehen, gute Transport-und Lagerfähigkeit) gezüchtet worden. Dabei sind andere Eigenschaften (Geschmack, Resistenzen gegen Krankheiten und Wetterunregelmäßigkeiten, schrittweise Abreife) verlorengegangen. Das Saatgut wird meist in wärmeren Ländern produziert und häufig wird aus oben genannten Gründen als Hybridsaatgut angeboten, welches oftmals teurer und nicht mehr samenecht/vermehrungsfähig ist (d.h. es kann zur eigenen
Saatgutvermehrung nicht verwendet werden).

Die Sortenvielflat ist dabei in den vergangenen Jahren sehr stark zurückgegangen. Es gibt zwar z.B eine unglaubliche Tomaten oder Salatvielfalt, Sorten die in Farbe und Geschmack sehr unterschiedlich ausfallen können. Um wieder Saatgut für robustes, schmackhaftes Gemüse, zu bekommen , ist es jedoch sinnvoll auf die sogenannten „Alten Sorten“, die Landsorten, die lange Zeit in den Bauerngärten oder von kleinen regionalen Züchtern vermehrt wurden, zurückzugreifen.

Vereine, wie z.B. der VEN e.V. (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt), in dem die Seminarreferentin Ute Boekholt Netzwerkpartnerin ist, haben diese Sorten gesammelt, vermehrt und stellen sie interessierten Gärtnern zur Verfügung.

Ute Boekholt baut seit ca. 8 Jahren in ihrer kleinen ökozertifizierten Gärtnerei (zwischen Oderbruch und Märkischer Schweiz) Gemüse bzw. Kräuter / Nutzpflanzensaatgut nach Permakulturprinzipien an. Dabei legt sie Wert auf alte, robuste und natürlich schmackhafte Sorten, alle „Gemüsen“ werden ausschließlich im Freiland vermehrt. Die dabei gewonnenen Erfahrungen und ihr Wissen möchte sie an die Teilnehmer weitergeben.

Im Seminar wird die Vielfalt von Gemüse vorgestellt und das Rüstzeug vermittelt, um mit der Saatgutgewinnung Ihrer Lieblingssorten und der gängigsten Gemüsearten beginnen zu können. Es gibt vieles auszuprobieren und es erweitert die gärtnerische Tätigkeit, Gemüsen bis über das Blühstadium (blühende Kulturmohrrüben oder blühender Lauch sind zudem sehr dekorativ) bis zur Samenreife und Ernte zu begleiten.

Vor dem Hintergrund, dass das Seminar im Wangeliner Garten stattfindet, wird natürlich auch auf die Vermehrung von Gartenkräutern eingegangen.

Um Ihnen ein effektives Seminar zu ermöglichen, ist die Teilnehmerzahl auf 25 Personen beschränkt. Wir bitten um rechtzeitige verbindliche Anmeldung (siehe Anmeldeformular). Das Praxisseminar wird bei jedem Wetter stattfinden.

Der theoretische Teil des Seminars findet in unserem Seminarhaus statt. Die Kursgebühr beinhaltet Getränke wie auch einen Mittagssnack - zur Verfügung gestellt von der Küche des Wangeliner Gartens.

Seminarprogramm:
• 10-13 Uhr Begrüßung und theoretische Einführung:
Sortenzüchtung, Sortenerhaltung, Selbstbefruchter/Fremdbefruchter (Ver- und Einkreuzungsgefahren),
Selektion und Auslese, Samenreife und Ernte
• 13-14 Uhr Pausenimbiß und Erfahrungsaustausch
• 14-17 Uhr Praktische Beispiele im Garten
• 17-18 Uhr Ausklang, Beantwortung von Fragen, Austausch

Gebühren: 50,- € pro Person (inkl. Mittagssnack/Getränke)

 

Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projektes „Vielfalt bewahren – wie geht das?“ des „Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V.“ entwickelt. Dieses Bildungsprojekt wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.